„Blue Velvet“ war nach „Der Wüstenplanet“ ist der zweite große breite Erfolg vom außergewöhnlichen Regisseurs David Lynch. Er war auch verantwortlich für die außerordentlich erfolgreiche Serie „Twin Peaks“. Sehenswert sind vor allem „Lost Highway“, „Wild at Heart“ und „Mulholland Drive“. Der Film besticht mit seinen ungewöhnlich düster meditativen alptraumartigen Aufnahmen (wie die gelben Mittelstreifen bei einer nächtlichen Fahrt auf dem Highway, eine später wiederholt eingesetzte Aufnahme in David Lynchs Filmen) sowie der Überzeichnung von Alltäglichkeiten. So wird die US amerikanische Kleinbürgeridylle in sehr kräftigen Farben (besonders blauer Himmel, sehr rotes Feuerwehrauto…) abgebildet. Die Story ist beinahe banal und untergeordnet. Ein junger Mann entdeckt im Wald ein abgetrenntes männliches Ohr und wird bald aktiv in einen Kriminalfall von Entführung, Erpressung und Drogendelikten verstrickt. Alle Schauspieler agieren gewollt überzogen, hervorragend Dennis Hopper als kranker sadistischer Psychopath Frank Booth. Die Filmmusik passt hervorragend in die morbide Atmosphäre. Trotz allem wird dem Zuschauer durch gedehnte Handlung und Detailaufnahmen abverlangt, deshalb nur runde 75%.